Calliope mini in Federtasche

Die praktische Seite
der Nachhaltigkeit

Unterm Strich

 

Das Selbstvertrauen der Schüler:innen in die eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten wird gefördert.
Schüler der 9. und 10. Klasse wissen, dass sie bereits viel können (auch im praktischen Sinn).

Grundsätzliche Fragen:

lassen sich einfacher beantworten.

In der Schule findet neben der Theorie auch die Anwendung / die Praxis ihren Platz und die Wertschätzung, die ihr zusteht. Ein vernünftiges Verhältnis zwischen Theorie und Praxis.

Die Ausgeglichenheit der Schüler wird durch den hinzugewonnen Praxisanteil zunehmen.

Es wird weniger Schulabbrecher geben, weil nun auch diejenigen, die praktische Fähigkeiten und Fertigkeiten haben, gefördert, gefordert und anerkannt werden.
Es wird weniger „Sinnkrisen“ geben, denn die Schulbildung wird ganzheitlicher (Theorie und Praxis) wahrgenommen und die Handlungsmöglichkeiten nehmen zu.

Schüler, die heute sehen, dass die KI viele (intellektuelle) Aufgaben schneller und besser erledigen kann, als der Schüler oder auch die Erwachsenen, fragen sich, warum sie noch soviel lernen sollen, was künftig sowieso eine KI machen wird – und wofür sie auch selber die KI nutzen können.
Gerade in dieser „Übergangssituation“ ist der hinzugewonnene Praxisanteil sinnvoll.
Letztlich fragt sich jeder Mensch, Jugendlicher wie Erwachsener: „Was kann ich?“ und: "Werde ich mit dem, was ich gelernt habe, bestehen können?"

 

MINT freundliche Erweiterung des Schulmodells
In allen Werkstätten werden die Erkenntnisse aus den theoretischen Schulfächern für praktische Aufgaben genutzt. Natürlich sind unter den theoretischen Fächern die Mathematik und die Naturwissenschaften von hervorragender Bedeutung. Die Digitale Werkstatt stellt den anderen Werkstätten wichtige Messgeräte zur Verfügung.
Die 5 Werkstätten sind praktische Bereiche, in denen die Schüler und Schülerinnen die Techniken erlernen, mit denen sie wichtige und notwendige Dinge des Alltags selber und nachhaltiger herstellen können.

Die 5 Werkstätten beschäftigen sich mit Innovation, in dem sie alle Arbeitsweisen, Dinge und Produkte unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit untersuchen, verbessern oder neu kreieren.
Die Werkstätten sind für Mädchen und Jungen gleichermaßen der Ort, mit dem sie Zugang zur Technik erhalten. Damit unterstützt das erweiterte Schulmodell die Gleichberechtigung von Männern und Frauen.

 

Erweiterung der Begabungsförderung
Um Begabungen bei Schülern zu entdecken, brauchen die Schüler Gelegenheiten, Neues kennenzulernen und sich auszuprobieren. In dem erweiterten Schulmodell geht es nicht nur intellektuelle Betätigungsfelder, sondern auch praktische Betätigungsfelder.

Somit lassen sich deutlich mehr Begabungen entdecken - und fördern - als bisher. Hier geht es nicht nur um eine „handwerkliche“ Begabung. Der Weg von der Idee zur Realisation geht durch verschiedene Etappen:
Idee, Entwurf, Gestaltung, Auswahl des Materials, Herstellung, Fertigstellung und die Präsentation.

Das handgemachte „Objekt“ ist am Ende das Ergebnis eines umfangreichen und vielfältigen „schöpferischen Prozesses“. Mit den Werkstätten können nun alle Schüler und Schülerinnen die Gelegenheit bekommen, schöpferisch zu arbeiten, schöpferisch etwas hervorzubringen.

Das fertige „Objekt“ hat etwas mit der Person zu tun, die es hergestellt hat. Seine Form, seine Größe, seine Beschaffenheit, sinnlich wahrnehmbare Eigenschaften, wie Gewicht, Farbe, Struktur, Geruch … sind Ausdruck der individuellen Entscheidungen, Fähigkeiten und Fertigkeiten des Schülers oder der Schülerin.

Schule trägt immer auch zur Persönlichkeitsentwicklung der Schüler bei. So ist es ein Gewinn für Pädagogen und Schüler, das schöpferische Arbeiten und Talent entdecken zu dürfen.

Und es ist hervorzuheben, dass es sich mit den Werkstätten grundsätzlich um eine Begabungsförderung für alle Schüler und Schülerinnen handelt.

 

Besondere Zeiterfahrung
Für die Kinder und Jugendlichen bieten die Werkstätten eine „besondere Zeiterfahrung“. Die Werkstücke werden nicht „gleich“, „nachher“ oder „heute“ fertig. Am Beispiel der Holzwerkstatt erfahren die Teilnehmer, dass das Hobeln, das Sägen, das Stechen mit dem Beitel, das Schleifen etc. Zeit braucht. Es ist eine besondere Zeiterfahrung, während die Kinder und Jugendlichen täglich in vielen Lebensbereichen mit der Beschleunigung konfrontiert werden. Sie müssen sich anpassen. Sie schaffen es auch und übernehmen den schnellen Takt.

Beschleunigung ist allgegenwärtig: Alles muss heute schneller, einfacher, bequemer, sofort da sein (suggeriert die Werbung). Das Smartphone, die Onlinespiele, die Chats, die Nachrichten – Alltagserfahrungen der Kinder und Jugendlichen. Die visuellen und auditiven Medien kämpfen um die Aufmerksamkeit und präsentieren ihre Inhalte immer schneller und in immer kürzeren Informationshappen (Stichwort: Aufmerksamkeitsökonomie).
Aber auch die zunehmenden Leistungsanforderungen ab der 7. Klasse, ein voller Stundenplan und ständige Tests erzeugen „schnell“ dass Gefühl, zu viel in zu kurzer Zeit leisten zu müssen. Leistungsanforderungen, die mit der Prüfung zum MSA (10. Klasse) und schließlich dem Abitur ihre Höhepunkte finden.

In der Werkstatt lernen sie auch, dass Erfahrungen Zeit brauchen. Das Sägen oder Hobeln lernt man nicht, wenn man es einmal gemacht hat. Erst wenn es immer wieder und unter verschiedenen Umständen praktiziert wurde, entwickelt der Jugendliche die Fertigkeit.

Sie oder er hat schließlich das Gefühl: Ich kann das. Und sie lernen in der Werkstatt, dass ihr Werkstück – vielleicht ist es ein Tisch – erst nach 2, 4 oder 6 Wochen wirklich fertig ist. Die „besondere Zeiterfahrung“ bekommt mit den Werkstätten nun einen Platz in der Schulbildung (und selbstverständlich damit auch in der Persönlichkeitsentwicklung des Kindes, des Jugendlichen). Hier werden „sich Zeit nehmen“, „Ausdauer“ und „Zielstrebigkeit“ gefördert. Eigenschaften, die auch für die Nachhaltigkeit eine große Rolle spielen, denn nur mit ihnen werden wir als Gesellschaft unser Ziel erreichen.

Die „besondere Zeiterfahrung“ ist eine Ausgleichs- und eine Gegenbewegung zu den Anwendungen, die mit Künstlicher Intelligenz arbeiten, da hier für die Schüler:in – zwischen Aufgabenstellung und Lösung – spürbar keine Zeit vergeht. Die Ergebnisse sind „unmittelbar“ verfügbar. Es gibt keine Zeit, eigene Fähigkeiten, Fertigkeiten und gesammelten Erfahrungen anzuwenden.

Wir entdecken nun das Potential (handwerkliche Fähigkeiten und Fertigkeiten), welches Kinder und Jugendliche zwischen 11 und 16 Jahren haben. Möglicherweise werden wir überrascht sein, wozu Jugendliche in praktischen Bereichen in der Lage sind.

Die Jugendlichen erlernen 5 zentrale Bereiche des alltäglichen Lebens mit besonderem Augenmerk auf den Aspekt der Nachhaltigkeit - Nachhaltigkeit im Arbeitsprozess.

Besseres Urteilsvermögen durch Erfahrungen aus den Werkstätten – bei der Auswahl oder Herstellung von nachhaltigen Produkten.

Das Curriculum bleibt und die Entwicklung der praktischen Fähigkeiten und Fertigkeiten bekommt ihren Raum.

 

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